Albert Dromee
Upir • lebend • Verbündeter
📜 Charakterbeschreibung
Albert Dromee ist eine einzigartige Gestalt an der Schnittstelle zwischen mythischer Welt und moderner Wissenschaft. Als Upir, ein Wesen aus der Klasse der Hohen Vampire, führt er ein Leben, das von strikter Disziplin und einem unerschütterlichen ethischen Kompass geprägt ist. Sein äußeres Erscheinungsbild ist dabei paradox: Obwohl er Jahrhunderte durchlebt hat, wirkt sein Körper aufgrund seiner Verwandlung im Alter von nur fünfzehn Jahren stets präpubertär, mit schmalen Gliedmaßen und einem jungenhaften Gesicht, dem lediglich die Tiefe und der Schmerz in seinen dunklen Augen sein wahres Alter verraten.
Leben und Wirkungsstätten
Seine bekannteste Wirkungsstätte war über viele Jahrhunderte die Stadt Karlsbad, speziell der elegante Stadtteil Marienska. Hier führte er nicht nur diskret die Gemeinschaft der dort ansässigen Upire, sondern beobachtete auch das Kommen und Gehen der Menschenwelt aus einer distanzierten, doch nicht gleichgültigen Perspektive. Heute ist er vor allem im osmanischen und arabischen Raum als herausragender Kardiologe berühmt, wo seine unkonventionellen, aber stets erfolgreichen Methoden auf große Resonanz stoßen. Seine Kollegen schätzen sein unergründliches Wissen, das er mit einer fast prophetischen Intuition für diagnostische Zusammenhänge paart.
Der Eiserne Kodex der Menschlichkeit
Was Albert Dromee von den meisten seiner Art fundamental unterscheidet, ist seine extreme Selbstkontrolle. Sein letzter Biss an einem lebenden Menschen liegt etwa 250 Jahre zurück. Um seine Menschlichkeit aktiv zu bewahren, hat er sich einen rigiden, fast klösterlichen Kodex auferlegt:
- Die Heiligkeit der Nachtruhe: Für ihn ist die Nacht nicht die Zeit der Jagd, sondern der Kontemplation und Erholung. Nach Einbruch der Dunkelheit werden alle geschäftigen Aktivitäten eingestellt. Höchstens das Lesen bei Kerzenlicht ist ihm erlaubt, eine Praxis, die ihn mit der gelehrten Welt der Sterblichen verbindet.
- Blut als Handel, nicht als Gabe: Er trinkt nur mit ausdrücklicher, informierter Zustimmung. Blut ist für ihn niemals ein Geschenk, da dies ein Abhängigkeitsverhältnis schüfe. Stets muss es durch eine Gegenleistung ausgeglichen werden – sei es in Form von Geld oder eines konkret benannten Gefallens. Dies hält die Transaktion sauber und respektvoll.
- Verzicht auf die eigene Natur: Im alltäglichen Leben verbietet er sich strikt den Gebrauch seiner übermenschlichen Kräfte. Eine schwere Kiste trägt er mit mühevollem Anschein, eine weite Strecke legt er zu Fuß zurück. Diese Selbstbeschränkung ist seine tägliche Übung in Demut.
Der Arzt und der Gelehrte
Seine medizinische Laufbahn ist ein direkter Ausfluss seiner Abscheu vor den medizinischen Praktiken des 17. Jahrhunderts, die er als barbarischen Aderlass und Abergläuben in Erinnerung hat. Er ist ein leidenschaftlicher Verfechter von Hygiene, Asepsis und modernen, evidenzbasierten Methoden. Die Feldchirurgie, mit ihrer Hektik und ihren Amputationen unter primitivsten Bedingungen, empfindet er als zutiefst unmenschlich und barbarisch.
Selbst in seiner Ernährung als Upir zeigt sich seine wissenschaftliche Präzision: Er hat eine physiologische Abneigung, fast schon eine Allergie, gegen die Blutgruppe B, während er die Blutgruppe A+ aufgrund ihrer für ihn reinen und bekömmlichen Qualität bevorzugt.
Seine Gelehrsamkeit zeigt sich auch in seinen Sprachkenntnissen. Er spricht nicht nur fließend Französisch, Meißnisch, Latein, Italienisch und Niederländisch, sondern versteht es, sich in jeder dieser Sprachen auch den feinen kulturellen Nuancen anzupassen, was ihm Respekt und Zugang in den verschiedensten Gesellschaften verschafft.
Zusammengefasst ist Albert Dromee ein Wesen des Widerspruchs: ein junger Alter, ein sanfter Jäger, ein mythologisches Wesen, das die moderne Wissenschaft anführt, und ein Vampir, der sich mit eisernem Willen dazu entschieden hat, menschlicher zu sein als so mancher Mensch.